Mittwoch, 28. April 2021

Krimi-Klassik mit "Der Verehrer" von Charlotte Link


Leider finde ich in letzter Zeit kaum die Zeit, mich einfach mal hinzusetzen und zu lesen. Das wirkt sich auch nicht gerade positiv auf meine Leseliste-Bilanz aus und eins ist sicher, ab Mai muss sich das wieder ändern.

Nichtsdestotrotz wurde gelesen, unter anderem ein richtiger Krimi-Klassiker, nämlich "Der Vereher" von Charlotte Link. 

Erstmals erschienen ist das Buch bereits 1998 - jetzt hat es im Februar 2021 nochmal eine Neuauflage bei Blanvalet bekommen. Mit über 500 Seiten ist die Taschenbuch-Ausgabe kein Leichtgewicht, aber man erhält es auch als ebook oder Hörbuch.



Worum geht's?

Als in einem Waldstück die Leiche einer kürzlich ermordeten jungen Frau gefunden wird, stehen die Polizei und die Angehörigen vor einem Rätsel. Denn die Frau galt seit sechs Jahren als spurlos verschwunden. Erst ein weiteres Verbrechen führt zu neuen Ansatzpunkten und zu einer Frau, die noch nicht ahnt, dass sie das nächste Opfer sein könnte. (Klappentext)

 

Wenn Liebe gefährlich wird...

Was ich an den Büchern von Charlotte Link so mag ist, dass sie ganz ohne viel Chichi auskommen. Man steigt mit der Leiche im Waldstück ein, die bereits im Klappentext erwähnt wird, und dann geht es mit der Haupthandlung weiter. Dabei wird chronologisch erzählt, wobei natürlich nach und nach neue Informationen gegeben werden, aber man bleibt in einem Handlungsstrang.

Links Figuren wirken immer wie aus dem Leben gegriffen, so auch die Protagonistin. Das mag ich, denn dann wirken auch ihre Handlungen nicht aufgesetzt und sind für den Leser gut nachzuvollziehen. Das führte aber auch dazu, dass mich die Hauptfigur Leona nicht ganz überzeugen konnte. Sie ist mir ein bisschen zu wehleidig und naiv. 

Ein bisschen schräg hat es sich schon angefühlt, das Buch zu lesen, denn es ist ja bereits vor über 20 Jahren erschienen und nur neu aufgelegt worden. Man macht wirklich eine kleine Zeitreise. Denn es gibt noch keine Handys und auch alle anderen modernen Errungenschaften fehlen. Mir hat dieser "Retro-Touch" aber recht gut gefallen.

Was ein bisschen zu kurz kommt, ist die Spannung. Man weiß sehr schnell, wer der Verehrer ist, kennt dann seine Taten und reimt sich die Gründe dafür schnell zusammen. Natürlich ist das von der Autorin gewollt, der Fokus liegt hier eher auf der Aufklärung bzw. dass man es schafft, den Mann zu schnappen. Das muss man mögen. 

Für mich war es in Ordnung, ich habe vor allem den angenehmen Schreibstil genossen und mich dadurch "entführen" lassen.

Alles in allem hat mir der Krimi gut gefallen - von mir gibt es 4 Sterne!

Eure




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