Dienstag, 15. Januar 2019

Jahreshighlight 2018: "Codename Eisvogel" von Anonymous

Das neue Jahr ist schon wieder über zwei Wochen alt und trotzdem kommt erst heute meine erste Rezension. Und dann ist es auch noch eine aus 2018... ABER dafür eins meiner Jahreshighlights.
"Codename Eisvogel", das anonym veröffentlicht wurde, hat mich wirklich gefesselt.

Erschienen ist der Politthriller im Oktober 2018 bei Heyne. Es ist als Hardcover, ebook und Hörbuch.



Worum geht's?


"Wem gehört der mächtigste Mann der Welt?
Ihr Codename ist Eisvogel. Ihre Mission: einen wohlhabenden, politisch einflussreichen Mann zu heiraten.
Oktober 2016: In Amerika stehen die Wahlen an. Die Journalistin Grace Elliott ist einem Knüller auf der Spur, der zum Sprungbrett ihrer Karriere werden könnte. Ein Pornostar ist bereit, über die Affäre mit dem Mann auszupacken, der der nächste Präsident der Vereinigten Staaten werden könnte. Aber niemand will das heikle Thema anfassen. Stattdessen schickt man Grace auf Reportage nach Europa. Dort stößt sie auf eine noch größere Story, die so explosiv ist, dass sie die Präsidentschaftswahlen entscheiden könnte. Wenn Grace lange genug am Leben bleibt, die Story an die Öffentlichkeit zu bringen." (Klappentext Heyne)

Erschreckend real?!


Ich wollte das Buch unbedingt lesen, weil ich Politthriller nicht nur an sich spannend finde, sondern weil der Klappentext auch ein paar Andeutungen zu Donald Trump macht - und das macht es für mich nur noch interessanter.

Allerdings steht der zukünftige Präsident nicht im Mittelpunkt des Buches, was mich anfangs etwas irritiert, aber dann auch nicht weiter gestört hat. Die Story dreht sich nämlich vor allem um zwei Personen: Die Journalistin Grace und die Ex-Frau des US-Präsidentschaftskandidaten, die ihre Vergangenheit geschickt verbirgt.

Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen. In der Gegenwart verfolgen wir Grace, die eher zufällig über die Story ihres Lebens stolpert und langsam aber sich hinter die Machenschaften Moskaus im Kalten Krieg aufdeckt. Von den sogenannten "Schwalben" hatte ich bis zu diesem Zeitpunkt nämlich noch nichts gewusst. Es gibt aber immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit und dort begleitet man die jetzige Ex-Frau des Präsidentschaftskandidaten auf ihrer Entwicklung von der unbedarften Leistungsturnerin zur Spionin.

Die unterschiedlichen Zeitebenen und Perspektiven haben dafür gesorgt, dass das Buch richtig fesselnd war. Ich konnte es kaum aus der Hand legen. Das Ganze wird natürlich auch dadurch verstärkt, dass man die ganze Zeit grübelt, ob es wirklich so passiert ist bzw. es ähnliche Fälle gab. Der Name Donald und Melania Trump wird natürlich nicht erwähnt - aber trotzdem hatte ich beim Lesen ihre Gesichter vor Augen. Die Grenzen von Realität und Fiktion verschwimmen irgendwie. Sie sind nicht trennscharf und lässt Raum zu spekulieren.

Richtig gefallen hat mir auch das Ende. Warum kann ich leider nicht verraten, ohne zu spoilern.

Nachgedacht habe ich auch darüber, dass kein Autor angegeben ist. Ist das ein reiner Werbegag oder steckt doch mehr dahinter? Man weiß es nicht, aber das macht es nur noch reizvoller.

Ich wurde beim Lesen nicht nur gut unterhalten, habe mitgefiebert und gehofft, sondern habe auch einiges gelernt. Von mir ist es deswegen eines meiner Jahreshighlights 2018 - und das verdient 5 Sterne.

Eure

2 Kommentare:

  1. Hallo,

    bei dem Klappentext habe ich auch direkt an Trump gedacht, beziehungsweise an Stormy Daniels...

    Bevor du es gesagt hast, ist mir gar nicht aufgefallen, dass gar kein Autor auf dem Cover steht! Merkwürdig... Aber das Buch klingt sehr gut, muss ich mir merken. :-)

    LG,
    Mikka
    [ Mikka liest von A bis Z ]

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