Zollbrücke an der Oder |
Darum geht es:
Band 1: "Im ersten Teil seiner auf drei Bände angelgeten Autobiografie schreibt der Autor nicht nur über seine eigene Kindheit und Jugend, sondern entwirft auch ein faszinierendes Panorama der Landschafts- und Sozialgeschichte des Oderbruchs. Die Vielfalt des dörflichen Handwerks, das Oderbruchplatt, de Jugendcliquen und Nachbarschaften, die alltäglichen istdeutschen Verwicklungen und immer wieder die Oder machen seine leidenschaftlichen, derben, dunklen und komischen Beschreibungen zu einem Erlebnis. (...)"
(Quelle: Auflandverlag)
Band 2: "Der zweite Band des "Malerlehrlings" umfasst die Jahre nach dem Fortgang aus dem Elternhaus. Veit beschreibt das Leben auf dem Philippsberg, die rauen Arbeitswelten im Oderbruch und die Schikanen der Staatssicherheit. Er erzählt vom Wandel der Freundschaften, von Umwegen der Liebe und von Land und Leuten."
(Quelle: Auflandverlag)
Band 3: "Nach Kindheit und Jugend, dem Leben auf dem Phillipsberg und den prall gefüllten ersten Arbeitsjahren im Oderbruch findet die ostdeutsche Lebensgeschichte in den Nachwendejahren ihr vorläufiges Ende. Im dritten Band seiner Biografie erzählt Veit Templin in gewohnt eindrücklichen Bildern von seiner jungen Familie, aus seiner Arbeitswelt, von der Zeit bei der Nationalen Volksarmee, von Kapitalismus und Konsum. Auf dem Phillipsberg zieht eine neue Zeit ein. Veit wird nicht nur Vater, sondern auch selbstständiger Unternehmer. Höhen und Tiefen, Streicheleinheiten und Schläge liegen nah beieinander. Und dem Oderbruch gewinnt Veit Templin immer neue Facetten ab. Doch am Ende bekommt Veit keine Luft mehr, fängt an zu strampeln und: Es ist vorbei."
(Quelle: Auflandverlag)
So hat es mir gefallen:
Den Hauptanreiz zum Lesen der Reihe gab mir natürlich die Vebrundenheit zu den Orten, an denen die Autobiografie spielt. Darüber hinaus kenne ich den Autor flüchtig, da sein Sohn mit mir zur Schule ging und auch den Phillipsberg habe ich das ein oder andere Mal besucht. Dennoch glaube ich, dass auch ein Leser, der keine dieser Verbindungen vorzuweisen hat, Freude an der Reihe haben wird.
So schreibt Veit sehr anschaulich. Außerdem ist die Sprache wirklich alltäglich. Dabei wird aus dem Plumpsklo die Freifeuerkabine. Dadurch fliegt man förmlich durch das Buch.
Außerdem sind die Geschichten äußerst unterhaltsam. Sie reichen von lustig bis hin zu interessant. Dabei lernt man nicht nur viel über das Bruch und seine Bewohner, sondern auch über die Menschen und das Leben in der DDR.
Veit Templin ist niemand der in das strenge Korsett der DDR gepasst hat. Er ist nach wie vor ein Freigeist und das spiegelt sich in seinen Geschichten wider. Für mich war das ein ganz neuer Blickwinkel, denn aus den Geschichten meiner Großeltern (mein Opa arbeitete bei der NVA) und meiner Mutter hatte sich in meinem Kopf ein etwas anderes Bild dieser Zeit gezeichnet. Somit schaffte die Buchreihe genau das, was ich an Büchern so liebe. Sie lassen uns andere Perspektiven einnehmen und ermöglichen uns etwas zu lernen.
Highlight waren für mich eindeutig Band 1 und 2, in denen die Kindheit und Jugend des Autors im Mittelpunkt stehen. Es wird nicht immer zu 100% chronologisch erzählt, sondern ab und an kommt es zu Rückblenden oder es werden Dinge vorweg genommen, wenn sie gerade passend erscheinen.
Fazit:
Eine Reihe, die meiner Meinung nach für Jeden geeignet ist. Geschichten aus und über das Oderbruch und das Leben in der DDR. Ich hatte viel Freude und vergebe für die gesamte Reihe 4,5 Punkte von 5, da mir der letzte Band nicht ganz so gut gefallen hat.
Die Bücher sind alle drei in einem kleinen Verlag im Oderbruch, dem Auflandverlag erschienen. Dort kann man sie auch erwerben.
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