Ins Auge ist mir das Buch aufgrund des Covers gesprungen, dass zwar sehr schlicht, aber gerade deswegen interessant ist. Und natürlich hat mir auch der Titel mit dem Wortspiel gefallen.
Worum geht's
Würde ich mitspielen?
Sicher nicht - aber über das Buch habe ich das Killer-Spiel gerne verfolgt.
Der Schauplatz ist sehr gut gewählt: Eine walisische Insel, fast vollständig abgeschnitten vom Festland, auf der eine ehemalige Nervenklinik in ein Internat für hochbegabte Schülerinnen und Schüler umgewandelt hatte. Genie trifft auf Wahnsinn? Seid gespannt...
Das Buch hat einen sehr unmittelbaren Einstieg: Sofort ist man mitten im Spiel, als Cate in der Nacht aus ihrem Bett "entführt" wird und sofort die erste Aufgabe als sie wartet. Das hat mir gut gefallen, allerdings ging alles sehr schnell und manchmal wurden für meinen Geschmack die Handlungen nicht ausführlich genug beschrieben, sodass ich an der ein oder anderen Stelle mir nicht bildlich vorstellen konnte, was gerade passiert. Ich hatte das Gefühl, etwas zu verpassen und das fand ich schade. Deswegen konnte mich der Anfang des Buches nicht sofort überzeugen und ich eher skeptisch an das Buch herangegangen. Zu Unrecht, wie ich jetzt feststellen kann, denn es hat mich dann doch noch sehr gefesselt.
Die Sprache ist sehr jugendlich, was sehr gut zu dem Buch passt. Am meisten merkt man es in den vielen wörtlichen Reden. Gut gefallen hat mir auch, dass die Geschichte aus der Sicht von Cate erzählt wird. So bekommt man nicht nur ihre Gefühle in Bezug auf das Spiel, sondern auch all ihre Spekulationen mit und der Leser kann selbst miträtseln.
Hinweise auf den Täter gibt es viele, aber sie sind mitunter etwas widersprüchlich, sodass man in seinen Verdächtigungen immer wieder von einem zum anderen springt. Ich war wirklich bis zum Schluss im Unklaren, wer hinter allem steckt und soviel verrate ich: Die Auflösung ist gut gelungen und eine echte Überraschung.
Schön finde ich, dass es eine relativ begrenzte Zahl an Personen gibt. So lernt man sie kennen und kommt nicht durch viele Namen etc. durcheinander. Außerdem haben alle gute und schlechte Seiten, weswegen es wirklich nicht leicht ist, den Täter zu identifizieren. Nur eine nicht: Cate. Und das hat mich wirklich etwas gestört. Sie ist zwar sympathisch, aber einfach zu perfekt. Ihr Verhalten ist tadellos, sie ist bodenständig, obwohl sie sehr reiche Eltern hat und scheint immer sehr selbstlos zu handeln. Ich hätte mir auch einen Fehler in ihrer Persönlichkeit gewünscht und nicht nur in der Opferrolle, das hätte sie meines Erachtens noch interessanter gemacht.
Eine kleine Kritik habe ich auch in Bezug auf das Cover: Denn wenn man nur das betrachtet, könnte man in die falsche Richtung denken und meinen, es handelt sich um ein Onlinegame (aufgrund des Cursers). Es gibt zwar eine Art Social Network, in dem sich die Teilnehmer austauschen, aber der Hauptteil des Spiels findet in der Realität statt. Auch den im Klappentext genannten "Schwarzen Humor" habe ich vermisst - obwohl der meiner Meinung nach auch bei einem Thriller fehl am Platz wäre, sodass es vom Inhalt genau richtig war.
Insgesamt hat mir das Buch - trotz der leichten Startschwierigkeit - sehr gut gefallen und es hat mich richtig gefesselt. Es ist ein sehr solider, spannender Jugendthriller, den ich für alle, die ein bisschen Gänsehaut suchen, auf jeden Fall weiterempfehlen kann. Deswegen gibt es von mir auch 4 Sterne!
Welcher (Jugend-)Thriller hat euch zuletzt so richtig gefesselt? Oder welcher hat euch enttäuscht?
Ich freue mich auf eure Kommentare?
Eure
Vielen Dank an Carlsen Chicken House für das Leseexemplar!
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