Freitag, 27. Mai 2016

Hochspannung auf 500 Seiten: "Fremdes Leben" von Petra Hammesfahr

Momentan habe ich krimi- und thrillertechnisch wirklich ein super Händchen. Ein Pageturner nach dem anderen - ich hoffe, diese Strähne hält an. Deswegen gleich vorweg: Auch dieses Buch hat mich komplett gefesselt und mich nicht schlafen lassen.

Worum geht's?


"Mach sie tot, mach sie tot!" Mit diesen Worten im Kopf erwacht eine Frau auf einer Intensivstation. Doch wer hat das gesagt? War sie gemeint? Wer ist sie überhaupt? Fast zwei Jahre soll sie im Koma gelegen haben, doch sie weiß nichts mehr. Den Mann, der sie mit Claudia anspricht und sich als ihr Ehemann Carsten Beermann vorstellt, kennt sie nicht. Auch der erwachsene Sohn, der von seiner leidvollen Kindheit erzählt, ist ihr fremd. Erst als sie sich an einen kleinen Jungen erinnert, der in einer brennenden Wohnung nach seiner Mutter ruft, keimt in ihr ein entsetzlicher Verdacht … (Quelle)


Lesen, unbedingt lesen!


Der Klappentext hat mich schon begeistert. Ich liebe Krimis, die undurchsichtig sind, bei denen die Hauptperson auch nicht weiß, wie ihr geschieht und man als Leser am Anfang auch ohne Wissen dasteht. 

Genauso ist es hier in "Fremdes Leben". Eine Frau wacht im Krankenhaus aus, ohne Erinnerung. Sie weiß nicht mal ihren Namen bzw. auf ihrem Ausweis steht ein anderer als der, an den sie sich erinnern kann. Immer wieder tauchen Erinnerungsfetzen auf, die die Protagonistin nicht einordnen kann - sind sie real oder nur ihre Fantasie - und so bekommt sie auch der Leser nur in Häppchen und ohne Zusammenhang präsentiert. Mir hat dieses Mitdenken super gut gefallen und das war auch ein Grund, warum ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte. Ich wollte immer das nächste Puzzleteil erfahren, damit sich das Bild langsam aber sicher zusammenfügt.
Und das tut es. In einer fulminanten Auflösung, mit der ich wirklich nicht gerechnet hätte. Die Lösung ist so genial, von Anfang bis Ende durchdacht und in sich logisch - und doch so unerwartet. Schade, dass ich an dieser Stelle nicht zu viel verraten darf, ich würde am liebsten spoilern :) 

Sehr gut gefallen haben mir auch die auftauchenden Personen. Allen voran die Protagonistin ohne Erinnerung. Es wird schonungslos dargestellt, wie sie sich ins Leben zurück kämpft. Sie ist nicht die typische Hauptperson, die man sofort mag und der man nur das Beste wünscht. Hier geht die Autorin einen gänzlich anderen Weg, in dem sie der Kranken vermeintlich schlechte Eigenschaften verpasst. Man will zwar wissen, was ihr passiert ist, aber gleichzeitig denkt man "Die hat es verdient." - oder auch nicht?! Das lasse ich jetzt mal offen...

Die Geschichte wird zwar chronologisch erzählt, aber immer wieder durch die Flashbacks der Protagonistin oder Erinnerungsfetzen unterbrochen. So bleibt die Spannung erhalten bzw. wird für meinen Geschmack noch erhöht. Diese sind aber nicht geordnet, mal kommt etwas neues, mal wird wieder etwas aufgegriffen, was bereits angesprochen wurde. An der ein oder anderen Stelle ist deswegen auch wirklich eine hohe Konzentration gefordert, um wichtige Details nicht zu verpassen. Aber ich war eh so gefesselt, dass ich alles förmlich aufgesaugt habe.

Die Sprache des Buches ist sehr flüssig. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und sind teilweise mit Überschriften versehen. Das hilft, den Überblick zu behalten und auch mal "durchzuschnaufen". Obwohl das Buch mit knapp 500 Seiten nicht gerade dünn ist, war das Buch in zwei Tagen ausgelesen.

Fazit: Ich kann nur einen einzigen negativen Punkt anführen: Hardcover sind immer sooo verdammt schwer :) Aber gut für das Oberarm-Training geeignet. Ansonsten hat mich Petra Hammesfahrs Buch von vorne bis hinten überzeugt. Diese Autorin werde ich im Blick behalten!

Falls ihr reinlesen wollt, kommt ihr hier zur Leseprobe, die ihr euch kostenlos herunterladen könnt. Falls ihr das Buch gleich kaufen wollt, könnt ihr es für 19,99 € entweder direkt auf der Verlagsseite bestellen, oder natürlich bei dem Buchhändler eures Vertrauens kaufen.

Übrigens: Ab Oktober finden einige Lesungen mit der Autorin statt. Vielleicht auch in eurer Nähe? Hier gehts zur Übersicht.

Welcher Krimi hat euch das letzte Mal richtig gefesselt? Habt ihr ein paar Tipps? Oder geht ihr dem Genre lieber aus dem Weg, so wie Caro? Ich freue mich auf eure Kommentare!
Eure






Vielen Dank an das Blogger-Portal für das Leseexemplar!

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