Dienstag, 6. Februar 2024

Selbstmord oder Mord in "Vergänglich" von Sabine Fitzek



Der Name Fitzek ist in Leserkreisen sehr bekannt - aber meistens denkt man dabei an Sebastian und nicht an Sabine. Doch auch die Schwägerin des Beststeller-Autors schreibt Bücher - und es ist schade, dass ich bisher noch nichts von ihr gehört habe.

Denn "Vergänglich" ist bereits der fünfte Teil ihrer Krimireihe. Man kann die Bände allerdings auch unabhängig voneinander lesen.

Der aktuelle Krimi ist im Dezember 2023 bei Knaur erschienen.

Worum geht's?

Vom Mitarbeiter eines Pflegedienstes wird der Berliner Kommissar Kammowski zu einem Todesfall gerufen. Auf den ersten Blick sieht alles nach einer assistierten Selbsttötung mithilfe eines Schweizer Vereins für Sterbehilfe aus – der 72-jährige Theodor von Hausmann war unheilbar an ALS erkrankt und hat einen Abschiedsbrief hinterlassen.

Doch seine Tochter ist fassungslos: Ihr Vater wollte unbedingt, dass sie an seiner Seite ist, wenn er stirbt; ein Apartment am Meer war bereits gebucht. Auch einige weitere Indizien sprechen dafür, dass von Hausmann sich nicht selbst das Leben genommen hat.

Aber wer würde einen Mann ermorden, der seinen eigenen Tod bereits geplant hat? (Klappentext)

Selbstmord oder Mord?


Auch wenn es sich bei dem Buch um den fünften Teil einer Krimi-Reihe handelt, kann man es auch ohne Vorkenntnisse lesen. Zwar ermittelt auch hier Kommissar Kammowski, aber eigentlich nehmen die Ermittlungen selbst nur eine untergeordnete Rolle ein.

In erster Linie geht es darum, die beiden Protagonisten kennenzulernen und mehr über ihr Leben zu erfahren. Hierbei handelt es sich nicht nur um den im Klappentext erwähnten Theodor Hausmann, sondern auch um eine junge Frau, die an MS erkrankt ist. Die beiden haben erstmal keine Berührungspunkte, sodass die beiden Lebensgeschichten unabhängig voneinander erzählt werden. Erst mit der Zeit wird einem bewusst, wie alles zusammenhängt.

Ich war von dem ruhigen, unaufgeregten Schreibstil total begeistert. Die Autorin punktet mit einem großen Fachwissen, dass sie geschickt einbaut, ohne dass es unverständlich oder langatmig wird. Das hat mir richtig gut gefallen. 

Ein bisschen schade ist es, dass der Klappentext schon einiges vorweg nimmt. Ich warte dann beim Lesen immer regelrecht darauf, dass das angesprochene auch passiert und werde fast etwas ungeduldig. Hier besteht meiner Meinung nach noch Verbesserungsbedarf.

Nichtsdestotrotz ist das Buch sehr gut aufgebaut. Man folgt dem Leben der Beiden und bekommt schnell eine Ahnung, wo es hinführt. Man möchte am liebsten warnen und in die Geschichte eingreifen. Das sorgt für ein hohes Maß an Spannung.

Interessant ist natürlich auch der Aspekt der Sterbehilfe, der hier thematisiert wird. Auch hier hatte ich das Gefühl, dass die Autorin Ahnung von dem hat, was sie in ihrem Roman verarbeitet.

Das Ende ist sehr gut gelungen, alles läuft auf ein großes Herzschlag-Finale hinaus - auch wenn es dann etwas vorhersehbar ist.

Insgesamt wurde ich - bis auf Kleinigkeiten - sehr gut unterhalten und ich habe die anderen Bände der Reihe schon auf meine Wunschliste gesetzt.

Eure


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