Montag, 10. April 2017

Der Überlebenskampf geht weiter in "Die Letzten #2 - Verlust" von Oliver Pätzold

Vor zwei Wochen habe ich euch bereits den ersten Teil der Dilogie "Die Letzten" von Oliver Pätzold vorgestellt - falls ihr die Rezi noch nicht kennt, findet ihr sie hier. Ich war richtig begeistert, da es endlich mal wieder eine Dystopie ist, die realistisch und die nicht, wie es Manuela von Lesenswertes aus dem Bücherhaus so schön gesagt hat "keine Dystopie mit Mädels die furchtbar tough sind und am Ende in die Arme ihres Retters sinken" ist.

Nun musste ich natürlich auch wissen wie es weitergeht und haben mir "Die Letzten - Verlust" geschnappt. Gleich vorweg: Ihr solltet unbedingt den ersten Teil "Die Letzten - Zerfall" lesen, da der zweite direkt an den ersten anknüpft und man sonst Verständnisprobleme haben könnte.

Die Bücher gibt es derzeit nur auf amazon, entweder als Print oder ebook. Falls ihr kindleUnlimited habt, lest ihr kostenlos.


Worum geht's?


„Wie weit würdest du gehen, um zu überleben?“ Ein Jahr nach dem Ausbruch einer verheerenden Pandemie finden Robert, seine Kinder Hanna und Alexander sowie Sarah Zuflucht in einer Burggemeinschaft. Doch das Schicksal ist unbarmherzig: Wasser wird zur Mangelware und eine feindliche Gruppe belagert die Festung. Um dem drohenden Tod zu entgehen, müssen die Bewohner fliehen. Während sich Hanna, Alexander und Robert auf ihrer Flucht gemeinsam durch eine sterbende Welt kämpfen, muss Sarah auf sich allein gestellt ihre größten Ängste besiegen. Denn sie ist nicht die Einzige, die überleben will. Und sie alle werden von einem neuen, unsichtbaren Feind bedroht … (Quelle: amazon)


Wenn der Virus erst der Anfang war...

Das Buch setzt mehr oder weniger genau zum Ende des erstes Buches ein, was mir sehr gut gefallen hat. Deswegen empfiehlt es sich auch, die beiden Teile gleich hintereinander wegzulesen, da man dann noch gut in der Geschichte drin ist.

Schön war auch, dass den Protagonisten endlich mal eine kleine Ruhepause gegönnt wird, die sich ja schon gegen Ende des ersten Teils angekündigt hat. Aber keine Sorge - auch so kämpfen sie mit den Problemen, die die Nachwirkungen des Virus und ihren Erlebnissen mit sich gebracht hat. Insgesamt waren diese eher ruhigen Passagen, aber es war dann auch schön, als es wieder rasanter wurde.

Leider gab es einen Szene, die mir nicht gut gefallen hat - vielleicht, weil ich auch eine Frau bin. Brutalität und Gewissenlosigkeit kennt man ja schon aus dem ersten Teil und es wäre an sich auch gar kein Problem... Hier war es dann aber selbst für mich zu heftig. Ich möchte nicht spoilern - aber ich denke, wenn ihr das Buch lest, wisst ihr, was ich meine :D

Die Figuren, allen voran Sarah verändern sich im Laufe des zweiten Teils stark. Bei ihr fand ich es zwar äußerst passend und nachvollziehbar, allerdings wurde sie mir immer unsympathischer.
Die Idee des Autors, die Gruppe zu trennen, sorgte für extra Spannung während des Lesens, weil man immer hofft, dass sie sich schnell wieder finden. Hier wäre eine Karte noch ganz gut gewesen, da es mir manchmal schwerfiel nachvollziehen, wo die einzelnen Protagonisten im Moment sind und vor allem, welche Entfernung zwischen ihnen liegt. Jemand, der sich in der Gegend auskennt, bräuchte das natürlich nicht, aber es wäre ein schönes Extra gewesen.

Die Handlung ist wie gewohnt kleinschrittig, die Sprache wieder sehr schön zu lesen und fesselnd.

Hervorheben möchte ich auch den sehr gelungen Schluss, der die Dilogie abrundet. In sich waren alle Fragen geklärt, der Leser wird mit einem guten Gefühl zurückgelassen, aber man hat trotzdem noch Luft, sich über die weitere Handlung seine eigenen Gedanken zu machen.

Insgesamt hat mir auch dieser Teil sehr gut gefallen, mit leichten Abzügen in der B-Note, deswegen "nur" 4 Sterne.


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