Donnerstag, 18. August 2016

DDR-Geschichte lebhaft: "Am kürzeren Ende der Sonnenallee" von Thomas Brussig

Ich habe ihn geliebt- den Film "Sonnenallee". Ob er mir heute noch genauso gut gefällt, wie vor mehr als 10 Jahren, kann ich nicht sagen. Damals war ich auch unheimlich vernallt in Wuschel gespielt von Robert Stadlober. Als seine Exile on Main St. von den Rolling Stones kapuut gegenagen ist, hat meinen Herz jedes Mal einen kleinen Hüpfer gemacht. Herausragend auch die Rollen und schauspielerischen Leistungen von Detlev Buck, Henry Hübchen und Katharina Thalbach. Die ich allesamt immernoch sehr gerne sehe und schätze.
Als ich letztens durch rebuy klickte und auf der Suche nach ein paar Schnäppchen war, fiel mir der Roman von Thomas Brussig in die Augen. Ich wusste, dass es ein Buch dazu gibt. Habe es aber nie gelesen. Das war meine Chance.




Darum geht es:
Am kürzeren Ende der Sonnenallee, gleich neben der Berliner Mauer, wohnt Micha Kuppisch. Wenn er aus der Haustür tritt, hört er die Rufe westlicher Schulklassen vom Aussichtspodest: "Guck' mal, 'n echter Zoni!" Micha aber hat eine andere Sorge: Miriam. Sie ist das schönste Mädchen weit und breit, doch leider schon vergeben. Pointenreich erzählt Thomas Brussig, wie im Schatten der Mauer auch die Sonne schien. Miriam, Micha und seine Freunde lieben und lachen, tricksen und träumen. Sie hören Jimi Hendrix, angeln Liebesbriefe aus dem Todesstreifen und erschaffen sich erfindungsreich ihre eigene Welt. Und erst später wird ihnen klar, dass sie unheimlich komisch waren.

So hat es mir gefallen:
Die verschiedenen Charaktere waren mir ja bereits aus dem Film bekannt und so hatte ich auch stets die entsprechenden Schauspieler vor Augen, als ich das Buch las, Dies war allerdings kein Problem, denn die Beschreibungen waren passend bzw. war die Auswahl der Schauspieler/innen damals passend ;) Allerdings empfand ich Micha im Film als erwachsener, während er im Buch auf mich nicht schlaksig wirkte.

Obwohl Thomas Bussig auch am Drehbuch mitgearbeitet hat, unterscheiden sich Film und Buch voneinander. Ich kann mich beispielsweise nicht daran erinnern, dass Micha eine Tanzschule besucht hat. Aber auch an einigen anderen Stellen war es etwas anders als im Film. Wer mich kennt, weiß, dass mich sowas nicht stört. Film und Buch sind voneinander unabhängige Medien. Ich bin stets beeindruckt, wenn eine Verfilmung es schafft sehr dicht am Original zu bleiben. Finde es aber auch interessant, wenn das Buch nur als Vorlage dient und etwas Neues draus gemacht wird. Solang das Neue logisch, unterhaltend und spannend ist, bin ich durchaus zufrieden. So gehts mir auch bei "Sonnenallee". Die richtig lustigen Gags fehlen natürlich in beiden Umsetzungen nicht.

Mit einem sehr angenehmen Schreib- und Erzählstil bringt Thomas Bussig das Leben der Jugendlichen in der DDR rüber. Ich weiß, dass das Buch früher Schullektüre war. Auch heute noch würde ich es mit einer Klasse lesen, denn es macht einfach Spaß.

Fazit:
Mir hat "Am kürzeren Ende der Sonnenallee" noch einen Ticken besser gefallen als der Film. Ich vergebe mit 5 von 5 Punkten volle Punktzahl.

Neugierig?
"Am kürzeren Ende der Sonnenallee" erhaltet ihr für 8,99€ beim Buchhändler eures Vertrauens. Wer es lieber digital hat, bekommt für 7,99€ das eBook. Die DVD gibt's bereits für 5,99€.

Kennt ihr gute DDR-Geschichten?

Eure Caro ♥

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