- Pro Jahr konsumiert jeder Deutsche ca. 166 Liter Kaffee im Jahr. Damit ist Kaffee das Lieblingsgetränk der Deutschen - noch deutlich vor Bier, denn hier sind es "nur" ca. 92 Liter pro Kopf und Jahr.
- Im Laufe seines Lebens trinkt jeder Deutsche ca. 77.000 Tassen Kaffee.
- Am meisten Kaffee wird in Deutschland auf der Arbeit getrunken - zumindest war das vor der Zunahme des Homeoffices der Fall :) Während der Arbeitszeit sind es im Durchschnitt 3,6 Tassen.
- Die Deutschen liegen mit ihrem Kaffeekonsum von 5,4 Kilo pro Jahr weltweit auf Platz 11. Am meisten Kaffee trinken die Luxemburger mit durchschnittlich 11 Kilo pro Jahr.
- Weltweit werden ca. 171,9 Millionen Säcke Kaffeebohnen geerntet. Davon entfallen 40,7 Millionen Säcke auf Brasilien - das Kaffee-Land, das auch in der Kaffee-Saga eine wichtige Rolle spielt. Die Anbauflächen sind dort auf 1,9 Millionen Hektar verteilt.
- Davon werden jährlich 1,2 Millionen Tonnen Kaffee nach Deutschland importiert. Brasilien ist so der größte Kaffeelieferant in der Bundesrepublik - dicht gefolgt von Vietnam.
- Die Zubereitungsarten von Kaffee sind sehr vielfältig. Die Deutschen mögen am liebsten den klassischen Filterkaffee. Fast 70% des Kaffees wird so zubereitet. Auf Platz 2 liegt die Padmaschine mit ca. 38 %, gefolgt vom Handfilter mit 22%.
- Bereits 1677 eröffnete das erste Kaffeehaus in Hamburg. Eröffnet wurde es von einem Engländer nach Londoner Vorbild. Bei den Hanseaten kam das schwarze Getränk so gut an, dass es bereits kurz darauf vier Kaffeehäuser gab.
- 1877 wurde in Hamburg die erste Kaffeebörse in der Speicherstadt eröffnet. Bis zum Ersten Weltkrieg war dort der wichtigste Umschlagplatz für Kaffeebohnen aus Brasilien und Zentralamerika.
- Kaffeetrinken ist gesund: 3-4 Tassen am Tag sorgen für ein geringeres Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Leberkrebs und Schlaganfällen zu erkranken. Außerdem wird vermutet, dass auch das Risiko für Alzheimer, Parkinson, Diabetes und Depressionen sinkt.
Worum geht's?
Hamburg 1889: Als die junge Brasilianerin Maria den Kaffeehändler Johann Behmer heiratet, fühlt sie sich fremd in Hamburg und einsam in Johanns zerstrittener Familie. Doch Maria ist eine Kämpferin, und als Tochter eines Kaffeeplantagenbesitzers liegt ihr das „schwarze Gold“ im Blut. Begierig lernt sie in der neu eröffneten Speicherstadt alles, was man über den Handel mit dem Luxusgut wissen muss. Schon bald erweist sie sich als kluge Geschäftsfrau. Aber dann beginnt der Erste Weltkrieg, der Kaffeehandel kommt fast zum Erliegen, und Maria merkt, dass jemand in der Familie ihren Mann aus der Firma drängen möchte ... (Klappentext)
Kaffee und Intrigen...
Man steigt mit einem Prolog ein, der ziemlich eindrucksvoll ist, denn er beschreibt ein Feuer in Hamburg und die Hilflosigkeit der Menschen damals. Er sorgt dafür, dass man sich sofort in die Vergangenheit zurückversetzt fühlt.
Aufgebaut ist der Roman chronologisch, was ich bei historischen Romanen immer sehr gut finde. So bauen die einzelnen Ereignisse aufeinander auf und man erlebt alles hautnah mit.
Besonders gefallen hat mir, dass man in Brasilien beginnt, wo sich Maria und Johann zum ersten Mal begegnen. Auch wenn es nicht Liebe auf den ersten Blick ist und die Autorin es versteht, den Zeitgeist in Bezug auf Eheschließungen in der damaligen Zeit perfekt wiederzugeben, merkt man dennoch, dass die zwei ein tolles Paar abgeben, weil sie sich auf Augenhöhe begegnen.
Umso deutlicher ist dann der Kontrast zu Hamburg und dem Rest der Familie Behmer. Das Klima ist sowohl aus Sicht der Umwelt als auch in der Familie deutlich abgekühlter als in Südamerika. Ich habe beim Lesen richtig mitgelitten, wenn Maria wiederholt als "Wilde" bezeichnet und nicht als vollwertiges Familienmitglied gesehen wurde. Es wurde deutlich gezeigt, wie wichtig die Verflechtungen und Verbindungen im gehobenen Bürgertum des Kaiserreiches waren. Das war nicht nur erschreckend und ist heute kaum noch vorstellbar, sondern auch sehr gut recherchiert und anschaulich erzählt.
Deswegen ist es umso schöner, dass Maria und Johann einen deutlichen Kontrast zur Tradition bilden. Mehr als der Klappentext verrät, möchte ich an dieser Stelle nicht sagen. Freut euch allerdings auf eine starke Protagonistin, Intrigen, Mut und Hoffnung.
Gegen Ende des ersten Bandes bricht der Erste Weltkrieg aus. Auch hier war der historische Hintergrund sehr gut und detailreich recherchiert. Ich fand es gut, dass die Autorin diesen Aspekt deutscher Geschichte schonungslos schildert und in ihren Roman einbindet.
Das Ende ist dann etwas gemein und kommt auch fast zu früh. Der einzige Trost: Wir müssen nicht lange auf Band 2 warten - so lässt sich der Cliffhanger auf jeden Fall aushalten.
Wer historische Romane mag, es auch ein bisschen spannend sein darf und man eine Familie über einen längeren Zeitraum verfolgen will, der macht mit der "Töchter der Speicherstadt"-Trilogie nichts falsch!
Die Blogtour ist noch nicht zu Ende...
Morgen gibt es einen Rundgang durch die Speicherstadt bei Ullas Leseecke.
Am Mittwoch stellt euch Nadine von Kunterbunte Bücherreisen die Figuren des Romans ausführlich vor.
Mehr über die Handlungsorte erfahrt ihr am Donnerstag bei Angeliques Leseecke.
Manuela von Lesenswertes aus dem Bücherhaus gibt euch am Freitag Infos zur Situation der Frauen im 19. Jahrhundert.
Und den Abschluss macht Heike von Frau Goethe liest am Samstag. Sie hat mit der Autorin Anja Marschall gesprochen.
Ich wünsche euch ganz viel Spaß!
Eure
https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Kaffee-Gesund-oder-gesund,kaffee462.html#:~:text=Drei%20bis%20vier%20Tassen%20Kaffee,Alzheimer%20und%20Depressionen%20wird%20vermutet.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kaffee#:~:text=1675%20kannte%20man%20Kaffee%20bereits,Niederlanden%20eine%20Vormachtstellung%20im%20Handel.
https://de.statista.com/themen/171/kaffee/#topicHeader__wrapper
https://thiru.de/pages/kaffee-statistiken
Guten Morgen!
AntwortenLöschenSchön mal wieder eine Blogtour zu sehen, die sind ja mittlerweile sehr rar geworden ^^ Ich hab sie gerne auf meiner Aktionsseite geteilt!
Ich bin gespannt auf die weiteren Beiträge :)
Liebste Grüße, Aleshanee
Hallo,
AntwortenLöschendass wir nur auf dem 11.Platz als Kaffeetrinker sind, hätte ich nicht gedacht. Ich würde uns auf den 6. Platz setzen, aber nun gut. Du hast das Buch und den Inhalt sehr überzeugend vorgestellt, dass man nicht drum rum kommt, neugierig zu werden. Klasse, die Buchliste wächst und wächst. Danke für den tlen Start über das Neue Buch von Anja Marschall.
LG Alex
Klingt spannend!
AntwortenLöschenDas mit den Luxemburgern wurde mir von inzwischen zwei Saarländern erklärt: Im grenznahen Gebiet fahren die Deutschen nach Luxemburg, kaufen dort den viel günstigeren Kaffee und brühen ihn sich dann in der teutonischen Heimat auf. Weil die Luxemburger auch nicht so viele sind, verfälschen die Einkaufsdaten eben diese Kaffeestatistik. Das behaupten jedenfalls meine saarländischen Informanten.
AntwortenLöschenHallo,
AntwortenLöschenich war überrascht, dass Luxemburg auf Platz 1 der Kaffeetrinker gelandet ist. Ich hätte dort eher Italien vermutet. Sehr interessant und die Geschichte klingt auch vielversprechend. Danke für den schönen Beitrag!
LG Diana
Ich folge hier meiner ersten Blogtour und bin positiv überrascht. Toll, dass ich nicht nur über das Buch etwas erfahre, sondern auch noch über so interessante Themen wie Speicherstadt und - hier - Kaffee! Danke für den Beitrag!
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