Donnerstag, 26. Januar 2017

Reingehört: "Kalte Asche" von Simon Beckett

"Kalte Asche" von Simon Beckett kam dank einer Empfehlung auf meine Ohren. Und wem kann ich wohl mehr trauen, als meinem eigenen Mann? Früher ein totaler Vielleser, liest er heute kaum noch. Wenigstens konnte ich ihn von den Vorzügen der Hörbücher während einer langen Autofahrt überzeugen und so setzte er sich dafür ein, dass wir diesmal etwas hören, dass er aussucht.


Darum geht es:

Allein ihre Asche und ihre Hände und Füße sind übrig geblieben. Als der Rechtsmediziner David Hunter die Überreste der Frau auf der schottischen Insel Runa untersucht, ist er sich sicher dass ihr Tod kein Unfall war. Er will seine Erkenntnisse dem Superintendenten Lewis mitteilen, doch ein Sturm schneidet die raue Insel von der Außenwelt ab. Am nächsten Morgen st der Constable tot, der den Tatort bewachen sollte. Hunter erkennt entsetzt, dass der Mörder auf der Insel ist. Er muss ihn finden, bevor er wieder zuschlägt. Eine atemberaubende Jagd beginnt.

So hat es mir gefallen:

Obwohl ich kein großer Thrillerfan bin, war ich doch begeistert von dem Hörbuch, welches von Johannes Steck gesprochen wird.

Die Geschichte fängt zunächst seicht an, doch bereits nach den ersten Minuten gibt es die Leiche, um die es vorrangig gehen wird. Den  Rechtsmediziner David Hunter verschlägt es dabei auf eine raue schottische Insel. Ich bin ein Schottlandfan. Ich habe letzten sogar solange mit meinem Mann diskutiert, bis wir den Schottlandkalender anstatt eines Alpenkalender gekauft haben. Doch nur weil eine Geschichte in Schottland spielt, muss sie noch lange nicht gut sein. Beckett hat meiner Meinung nach jedoch sehr viel Fingerspitzengefühl bewiesen, was die Sprache anbelangt. Seine Beschreibungen spiegeln die Rauheit dieses Fleckchens Erde wieder. Das Lauschen (bestimmt auch das Lesen) war ein absoluter Genuss. Vielleicht ist dieses Bild auch ein romantisch Verklärtes, ähnlich wie dem Bullerbü-Schweden. Mich jedoch hat es überzeugt. Außerdem empfinde ich die Eigenheiten der Nebencharaktere, die auf Runa wohnen, als nachvollziehbar. Es ist eine einsame Insel. Verschrobene Völkchen gibt es auch auf dem Festland in bestimmten Breiten. Ich weiß, wovon ich da rede. Die Kriminalgeschichte an sich empfand ich auch als gut. Hier war aber noch etwas Luft nach oben. Man merkt jedoch, dass Beckett Ahnung vom Thema hat, seine Beschreibungen von Verbranntem und Brennendem ist großartig.

Was mich allerdings ein wenig genervt hat, waren bestimmte Wiederholungen. So wird mehrmals erwähnt, dass bei verbrannten Leichen die Gliedmaßen angezogen sind, da sich durch die Hitze die Sehnen zusammenziehen. Mein Mann meinte, ihm wäre das beim Lesen nicht weiter aufgefallen. Ich habe es beim Hören jedoch deutlich bemerkt.

Ansonsten finde ich die Sprechstimme als sehr angenehm und man kann dem Ganzen wirklich stundenlang zuhören, ohne das es ermüdend wird.

Fazit:

Tolle Geschichte, angenehme Stimme und super Sprache - mit diesen 3 Punkten konnte mich "Kalte Asche" überzeugen. Ich vergebe 4 von 5 Punkten.


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