Samstag, 24. Juni 2017

Eiskalte Ermittlungen in "Der Eismann" von Silja Ukena

Irgendwie steckt da schon ein bisschen Ironie dahinter: Ich lese bei schönstem Wetter und knapp 30 Grad im Juni einen Krimi, der im Winter in Berlin bei -20 Grad und Schneesturm spielt :D Aber eigentlich ist es ja auch egal, denn die Spannung des Krimis "Der Eismann" von Silja Ukena ist zum Glück nicht von der Jahreszeit abhängig!

Erschienen ist das Buch im Oktober 2015 bei Blanvalet. Ihr bekommt es als schönes Hardcover für knapp 20 Euro oder als ebook. Mehr Infos zum Buch und eine Leseprobe findet ihr hier.

Worum geht's?


"Tödliche Kälte, eiskalte Morde — und ein unverzeihliches Verbrechen ...

Hauptkommissar Bruno Kahn ist genervt: Der Berliner Winter ist sibirisch kalt. Zudem reißen ihn zwei Todesfälle, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben, aus seiner vorweihnachtlichen Trägheit. Ein Rentner aus Lichtenberg wird in seinem Schrebergarten auf grausame Art gefesselt und ermordet. Eine Opernsängerin stürzt aus ihrer Altbauwohnung. Der einsame Wolf Bruno Kahn würde am liebsten durch Berlin flanieren, um in Ruhe Witterung aufzunehmen. Doch seine Kollegin Laura Conti und der neue Workflow der 7. Mordkommission machen Kahns Alleingang einen Strich durch die Rechnung. Als schließlich die Presse Wind bekommt, scheint alles drunter und drüber zu gehen. Dann taucht eine dritte Leiche auf …" (Quelle: Blanvalet)

Tödliche Vergangenheit...


Wer gerne Krimis liest, die mit wenig Blut auskommen und dazu noch einen geschichtlichen Hintergrund haben, sind hier richtig: In "Der Eismann" werden zwar einige Morde begangen, allerdings stehen die Ermittlungen im Mittelpunkt, die geschickt mit der Vergangenheit der Opfer verknüpft sind.

Der Krimi eignet sich also für alle die es etwas ruhiger mögen und vor allem ein eingespieltes Ermittlerteam bevorzugen. Denn auch wenn Bruno Kahn alleine lebt, verkörpert er nicht das Klischee des kaputten Ermittlers, wie er gerne in amerikanischen Thrillern gezeichnet wird. Trotzdem habe ich eine Weile gebraucht, um mit ihm zurechtzukommen und mich in der Buch hineinzufinden. Das lag auch daran, dass die Story wirklich eine zeit lang braucht, um in Fahrt zu kommen. Zwar hat man schnell die erste Leiche und die zweite kommt kurz danach, aber die Polizei tappt doch sehr lange im Dunkeln. Dafür erfährt man etwas über das Privatleben von Kahn, was man aber für die Geschichte an sich nicht braucht.

Als dann erste Verbindungen hergestellt und Vermutungen geäußert werden, hat mir die Story sehr gut gefallen - eben auch, weil es einige geschichtliche Verwicklungen gibt, was ich immer sehr spannend finde. Die Auflösung insgesamt ist logisch und lässt keine Fragen offen. Dadurch, dass alles so glaubhaft ist, wirkt der Fall sehr realistisch. 

Gut gefallen hat mir auch, dass das Buch in Berlin spielt. Ma hat einige Schauplätze wiedererkannt und so konnte ich es mir richtig gut vorstellen.

Insgesamt hatte ich - abgesehen von den Startschwierigkeiten - einige schöne Lesestunden. Von mir gibt es deswegen 3 Sterne.

Eure

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