Samstag, 1. Oktober 2016

Wenn die Gier nach Gold dich einnimmt in "Teufelsgold" von Andreas Eschbach

Ich liebe die Bücher von Andreas Eschbach! Sie haben immer eine Mischung aus Thrill mit einem Hauch Mystik, der dann aber immer in die Realität zurück geholt wird. „Das Jesus Video“ habe ich verschlungen – um so mehr habe ich mich gefreut, dass ich bei der Vorab-Leserunde der Lesejury dabei sein durfte, um seinen neuen Thriller „Teufelsgold“ zu lesen.

Das Buch ist Anfang September bei Bastei Lübbe erschienen. Ihr erhaltet es als Taschenbuch oder ebook, zum Beispiel direkt beim Verlag.


 Worum geht’s?


"Nach dem Ende der Kreuzzüge taucht er das erste mal auf: der Stein der Weisen, mit dem man Gold machen kann - gefährliches Gold, radioaktives Gold nämlich. Der Stein erscheint, als ein Alchimist Gott verflucht, und er zieht eine Spur der Verwüstung durch Europa. Die Deutschordensritter erklären es zu ihrer geheimen neuen Aufgabe, ihn zu finden und sicher zu verwahren. Für alle Ewigkeit.
Doch in unserer Zeit kommen zwei Brüder, die unterschiedlicher kaum sein könnten, dem wahren Geheimnis des Steins auf die Spur: Er ist ein Schlüssel - ein Schlüssel, der unser aller Leben zum Guten hin verändern könnte.
Oder öffnet er die Pforten der Hölle?"
 (Quelle: Lesejury)

Wenn die Gier nach Gold immer größer wird...


Das Buch beginnt mit einem Prolog, in dem eine Wahrsagerin auf dem Jahrmarkt einem Kunden prophezeit, dass zwei Brüder durch ein Geheimnis verbunden sind, aber nur einer überleben wird. Ein spannender Beginn, denn man lernt schnell die beiden Brüder kennen und hat dann das ganze Buch über Zeit zu mutmaßen, wer denn sein Leben lassen muss.

Danach gibt es erstmal einen Sprung in die Vergangenheit und das Geheimnis um das „Teufelsgold“ wird gelüftet. Dies geschieht immer wieder durch historische Texte, die geschickt in die Gesamtgeschichte eingebunden werden – die Hauptfigur Hendrik liest diese nämlich.
Hier hat Andreas Eschbach wirklich Geschick bewiesen. Durch die historischen Passagen wird der Leser nämlich nicht nur über die Hintergründe aufgeklärt. Sie unterscheiden sich nämlich so in der Sprache, dass man sie für authentisch halten könnte. Das löst dann doch mal Gänsehaut aus – denn er weiß schon, was Wahrheit und Fiktion ist... Und obwohl dem Schreibstil hier ein Hauch von Historik anhaftet, lassen sie sich sehr gut lesen und sind verständlich. Ich las Germanistin habe mich immer sehr über die alten, heute nicht mehr gebräuchlichen Verbformen wie „frug“ statt „fragte“ gefreut. Außerdem verursachen diese Textteile auch immer kleine Cliffhanger. Wie der Protagonist bekommt auch der Leser nur nach und nach kleine Bröckchen hingeworfen, sodass sich erst am Ende ein richtiges Gesamtbild ergibt.

Ich gebe aber zu: Gerade am Anfang hat mir der Thrill etwas gefehlt. Es war eine spannende Erzählung, aber so richtig zur Sache geht es erst ab der Hälfte des Buches. Dann überschlagen sich die Ereignisse: Alchemie, die Gier nach Gold, Reichtum und Macht sowie alte, schon lang in Vergessenheit geratene Ritterorden treffen aufeinander. Unerklärliche Geschehnisse treffen auf Rationalität, aber auch dem Leser fällt es schwer, den Unterschied zu erkennen.

Schwer gefallen ist mir auch, mit dem Protagnisten Hendrik zu sympathisieren. Während er am Anfang noch Mr. Charming ist, wird er doch mit Kapitel zu Kapitel zu einem selbstsüchtigen Idioten, dem ich sicher nichts Gutes mehr gewünscht habe. Normalerweise ist es für mich ja ein No-Go, wenn ich die Hauptperson nicht mag. Hier ging es erstaunlicherweise trotzdem ganz gut, denn ich habe den Spieß einfach umgedreht und mitgefiebert, dass er auf die Nase fällt... Auch mal nicht schlecht.

Nur mit dem Ende konnte ich mich dann nicht anfreunden. Denn es wird immer mystischer und phantastischer, es zieht es auch etwas hin. Die Aufklärung an sich macht zwar Sinn, trotzdem bleiben für mich einfach noch Fragen offen – und das bin ich von den Eschbach-Büchern, die ich bisher gelesen habe, ehrlich gesagt nicht gewohnt.

Insgesamt war es trotzdem ein tolles Buch. Der Autor hat es geschafft, die Alchemie in das 21. Jahrhundert zu bringen und mich damit gut unterhalten. Von mir gibt’s 4 Sterne!


Kennt ihr die Bücher von Andreas Eschbach oder andere, die einen Hauch von Alchemie in sich tragen? Lasst es mich wissen!
Eure

2 Kommentare:

  1. Hallo Jasmin!

    Ich muss gestehen, dass ich bis jetzt noch kein Buch von Andreas Eschbach gelesen habe. Dabei habe ich es immer noch vor. :)
    Das Buch klingt sehr interessant, danke für deine Rezension!
    Das Thema Alchemie ist mir in anderen Bücher schon begegnet, wie in Kai Meyers Trilogie "Die Alchimistin" und Michael Scotts Reihe um Nicholas Flamel.

    Liebe Grüße
    Nicole

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    1. Liebe Nicole,
      danke für die Buchtipps - ich kenne noch keinen davon. Nicolas Flamel erinnert mich etwas an Harry Potter :)
      Liebe Grüße
      Jasmin

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