Freitag, 8. April 2016

Mal eine andere Dystopie: "Sturmland" von Mats Wahl

Wer kennt und liebt sie nicht? Dystopien! Egal ob Hunger Games, Das Labyrinth oder Divergent - momentan wird der Markt mit diesem Genre gerade für Young Adults sehr gut bedient und für jeden Geschmack ist etwas dabei.
Durch eine Leserunde auf Lovelybooks bin ich schließlich auf die Sturmland-Reihe von Mats Wahl, erschienen bei den Hanser Literaturverlagen, aufmerksam geworden - und gleich vorweg: Es ist auf jeden Fall eine Dystopie wie keine andere.

Die Reihe


Die "Sturmland"-Reihe beinhaltet 5 Bände von denen zwei "Die Reiter" und "Die Kämpferin" bereits erschienen sind. Leider muss sich der Leser ab jetzt gedulden. Teil 3 erscheint noch in diesem Herbst, 4 & 5 dann erst im nächsten Jahr.
Meine Rezension bezieht sich also auf die beiden bereits erschienenen Teile :)

Worum gehts?


Die Handlung spielt in Schweden 50 Jahre in der Zukunft - also nicht mal so weit weg. Die Erde ist verseucht, radioaktiv verstrahlt und wird von immer wieder von heftigen Stürmen heimgesucht. Das Überleben wird schwieriger und die diktatorische Regierung möchte die Menschen in den Städten zusammenschließen. Die Hauptperson Elin lebt mit ihrer Familie auf dem Land - in ständiger Angst vor Gewalt und den unliebsamen Nachbarn. Aber auch die Regierung ist permanent präsent...

Wie mir die Bücher gefallen haben


Wenn man sich die Bewertungen der Bücher anschaut wird deutlich: Die Reihe spaltet die Gemüter :) Denn sie ist eben anders, als alles was man bisher kennt.
Als erstes ist hier die Sprache zu erwähnen: Wahls schreibt nüchtern - und damit wirklich nüchtern. Emotionen werden kaum transportiert, alles bleibt auf einer sachlichen Ebene. Sei es der Tod einer Person oder das Zubereiten einer Mahlzeit. Außerdem wird alles im Präsens erzählt, was nun nicht gerade üblich ist. Ich gebe zu: Auch ich war am Anfang irritiert und habe ein paar Kapitel gebraucht, bis ich mich an diesen Stil gewöhnt habe. Aber gerade das Sachliche hat mich am Ende überzeugt. Es unterstreicht die düstere Grundstimmung des Buches und die eigentliche Handlung wird nicht durch Nebensächlichkeiten verwässert. Wenn man sich erstmal eingelesen und auf den anderen Stil eingelassen ist, ist es gar kein Problem.
Auch eine kitschige Liebesromanze wie man sie aus anderen Dystopien kennt, sucht man hier vergeblich. Zwar gibt es Liebe, diese kommt aber erwachsener und ernster rüber als in Jugendbüchern üblich. Hier grenzt sich die Sturmland-Reihe auch ganz klar ab. Ungewöhnlich, aber dadurch wieder interessant.
Elin als Hauptperson ist sehr gut gewählt. Sie ist ein starker Charakter, der sehr viel durchmachen muss und hier auch mal schwache Seiten zeigt. Obwohl sie erst 16 ist, muss sie viel Verantwortung übernehmen. Etwas schade ist allerdings, dass der Charakter für meinen Geschmack nicht immer strikt durchgezogen wurde. So zeigt sie sich an der einen Stelle sehr misstrauisch und vertraut schwer, ein paar Seiten weiter allerdings ist sie genau das Gegenteil, begibt sich in sorgenlos in Situationen, bei denen meiner Meinung nach Vorsicht geboten wäre. Dann wiederum zeigt sie sich fast schon undankbar ihren Helfern gegenüber. An dieser Stelle würde ich mir leichte Änderungen wünschen.
Schwierig waren für mich anfangs die Namen. Die Handlung spielt wie gesagt in Schweden, die Namen der Personen für unsere Ohren also relativ ungewöhnlich. Da wirklich viele Personen auftauchen, musste ich mich manchmal ganz schön konzentrieren, um nicht durcheinander zu kommen. Dies hat sich dann aber im zweiten Teil gegeben und ich kam gut mit.
Was an dieser Reihe aber das wirklich beste und der größte Pluspunkt ist: Die Realitätsnähe. Denn alle Geschehnisse könnten so auch in naher Zukunft passieren - was ich natürlich nicht hoffe. Die Natur ist verseucht, es gibt moderne Technologie, trotzdem bricht oft die Stromverbindung oder das Telefonnetz zusammen. Luxusgüter wie Kaffee sind rar, Privatpersonen sind in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt und müssen sich teilweise Genehmigungen besorgen, um reisen zu dürfen. Zusammenfassend kann man sagen, dass die Moderne auf das Mittelalter trifft - und diese Verbindung wird konsequent umgesetzt.

Mein Fazit


Die beiden ersten Teile der Sturmland-Reihe sind spannend und mal etwas ganz anderes. Gerade das macht die Bücher zu etwas besonderem. Auf die Sprache sollte man sich einlassen, denn auch sie ist ein Alleinstellungsmerkmal. 
Insgesamt bekomme ich Lust auf mehr und fiebere schon den Erscheinungsterminen der nächsten Bände entgegen. Deswegen vergebe ich 4 von 5 Sternen!


Lust bekommen?


Die Bücher könnt ihr direkt bei den Hanser Literaturverlagen bestellen. Als kleiner Bonus könnt ihr dort auch online an einem Überlebenscontest teilnehmen - würdet ihr in Elins Welt überleben :) Macht auf jeden Fall Spaß!

Was sind eure Lieblingsdystopien? Hat schon jemand von euch die Bücher gelesen? Wenn ja, wie fandet ihr sie?
Ich freue mich auf eure Kommentare!

Eure



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